Schiebevorhänge – Im Wandel der Zeiten

Bewegliche textile Wände tauchen in der Geschichte in vielen verschiedenen Kulturen auf. Schon seit mehreren Jahrhunderten nutzen die Japaner Schiebevorhänge und -wände als architektonischen Bestandteil ihrer Häuser. Für sie spielt vor allem die Harmonie in der Raumgestaltung eine wichtige Rolle. Im Einklang mit der Natur können sie auf diese Weise die Atmosphäre in ihren Häusern den Licht- und Temperaturverhältnissen anpassen. Auch auf die allzu menschlichen Bedürfnisse der Bewohner nach Ruhe oder nach Gesellschaft konnte man mit diesen variablen Gestaltungselementen eingehen.  Sie wurden Anstelle von Fenstern und Türen verwendet und konnten je nach Zweck aus verschiedenen Materialien bestehen. Zum Beispiel aus dünnem Holz oder Bambus wurden dämmende und blickdichte Flächen geschaffen. Für Licht und Durchlässigkeit sorgten Flächenbespannungen aus Papier oder Seide. Man konnte sie als Kulisse für ein Schattentheater verwenden oder sie durch kunstvolle Bemalungen zu dekorativen Schmuckstücken im Raum machen. Diese Tradition hat inzwischen auf der ganzen Welt Liebhaber gewonnen und eine Raumgestaltung im japanischen Stil liegt inzwischen voll im Trend.

Eine etwas abgewandelte Form des Flächenvorhangs findet sich auch in unserer Kulturgeschichte. Der Paravent – ebenso praktisch wie dekorativ. Hier wurden 3 oder auch mehrere mit Flächen mit Textilien bespannt und zusammengefügt, so dass sie im Zick-Zack oder im Halbkreis aufgestellt eine Aufteilung des Raumes bewirken. Er ließ sich genauso gut auch als Sonnenschutz oder Blickschutz vor ein Fenster stellen oder als Umkleidekabine sowie auch als Versteck für einen Liebhaber oder anderes nutzen, was man vor neugierigen Blicken schützen wollte. Die Gestaltung der Flächen unterlag ganz dem Geschmack der Eigentümer, meist wurden exklusive Stoffe für die Bespannung eines Paravents benutzt, aber auch einfache Ausführungen haben ihren Weg durch die Geschichte bis in unsere Zeit gefunden. Mit Rollen versehene Paravents findet man auch heute z. B. noch in Krankenhäusern als Abschirmung zwischen den Betten der Patienten.

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